„…dass unheilbar Kranken der Gnadentod gewährt werden kann“  - NS-Euthanasie in Frankenthal und Klingenmünster
Vortrag mit Fotos 
 
  
  In Zusammenarbeit mit der Initiative „Gemeinsam für Demokratie und Vielfalt Bobenheim-Roxheim“ und dem Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal
Am 24. November 1856 wurde in Roxheim Veronika Fränkel als Tochter jüdischer Eltern geboren. Nach dem Tod der Eltern wurde Veronika Fränkel wegen ihres Gesundheitszustandes am 16. März 1939 in die Heil- und Pflegeanstalt Frankenthal eingewiesen. Sie starb 1943 im Alter von 87 Jahren im Internierungslager Gurs in Südwestfrankreich. Am Schicksal von Veronika Fränkel beschreibt der Referent Gräueltaten der NS-Diktatur von 1933 bis 1945.
Die Wiederherstellung eines "gesunden, nationalen und schlagkräftigen deutschen Volkskörpers" versprach NS-Führer Adolf Hitler in einer Rede am 26. Januar 1932. Bereits am 14. Juni 1933 wurde von der NS-Diktatur das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" verabschiedet, das die zwangsweise Unfruchtbarmachung von Menschen vorsah. Ab dem 1. September 1939 war der "Gnadentod" ("Euthanasie") möglich. Unter dem Decknamen der "Aktion T4" wurden bis Kriegsende im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten rund 300.000 Menschen ermordet. Ab dem 18. August 1939 mussten Ärzte und Hebammen Kleinkinder und Säuglinge mit bestimmten "schweren, angeborenen Leiden" melden. In "Kinderfachabteilungen" wurden die Kinder anschließend für Experimente missbraucht und durch Injektionen oder Verhungern getötet. Die Zahl der Opfer dieser "Kinder-Euthanasie" wird bis 1945 auf zirka 5.000 geschätzt.
Im Vortrag wird beschrieben, wie auch in den Heilanstalten in Frankenthal und Klingenmünster diese Gesetze umgesetzt wurden.
Am Sonntag, 9. November 2025, wird für Veronika Fränkel in Roxheim ein Stolperstein verlegt.
Der Referent Herbert Baum studierte Politikwissenschaft und Erziehungswissenschaft an der Universität Mannheim mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus und Geschichte der deutschen Juden. Er war danach in der Jugend- und Erwachsenenbildung, bei der Stadt Ludwigshafen (unter anderem im Ernst-Bloch-Zentrum), sowie als freier Journalist tätig. Seit 1999 ist er erster Vorsitzender des Fördervereins für jüdisches Gedenken Frankenthal.
| Kursnummer | J101007B01 | 
| Beginn | Fr., 07.11.2025,  um 18:30 Uhr  | 
        
| Dauer | 1 Termin | 
| Kursort |   
  
   
   Heimatmuseum Friedrich-Ebert-Straße 43, 67240 Bobenheim-Roxheim  | 
        
| Kursleitung |   
   Herbert Baum
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| Entgelt | frei | 
Kurstermine 1
| – | Datum | Ort | 
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| 1 | 
    Freitag  •  07.11.2025  18:30 - 20:00 Uhr  | 
  Heimatmuseum |